Der RSpV 1906 Schwenningen e.V. konnte im Jahr 2006 auf 100 Jahre seines Bestehens zurückblicken. Am 12.Mai 1906 wurde der Renn- und Tourenclub "Pfeil" und am 2.Dezember 1906 der Radfahrerverein "Merkur" aus der Taufe gehoben, deren Nachfolger heute der Radsportverein 1906 Schwenningen ist.
Bild: Straßenrennen im Jahr 1912 (rechts Fritz Mehne)
Neben den Disziplinen Wanderfahren, Korso und Kunstfahren nahm auch der Straßenrennsport immer mehr Aufschwung. Hier waren es die Brüder Otto, Erich, Helmut und Rudi Mehne, die lange Zeit mit tonangebend waren. Das alljährliche Straßenrennen "Rund durch den Schwarzwald" wurde zu einem Begriff für diese Region, wie auch das Rennen Stuttgart-Schwenningen.
Auch im Jubiläumsjahr 1996 war eine kleine, aber feine Straßenfahrer-Equipe auf vielen regionalen Rennen im Einsatz. Zwar liegen die großen Erfolge des Vereins schon länger zurück, jedoch waren und sind die Aktiven aller Altersklassen mit großem Engagement und Fleiß bei der Sache, hatte man doch schon sehr erfolgreiche Fahrer in den eigenen Reihen, die man sich zum Vorbild nehmen kann.
Da wäre natürlich als erstes Heinz Müller zu nennen, der anfangs der 50er-Jahre Sieg um Sieg nach Hause fuhr. Als Berufsstraßenfahrer wurde Heinz Müller im Jahre 1952 in Luxemburg Straßenweltmeister. Zu der damaligen Zeit waren auch die Brüder Hubert und Erich Hugger aktiv. Besonders in den Rundstreckenrennen waren sie gefürchtete Gegner.
Dann in den Sechzigerjahren waren es vor allem die vier Gebrüder Hils, die die blau-weißen Trikots des RSpV 06 trugen. Frieder Hils, Manfred Hils, Helmut Hils und Werner Hils waren zu jener Zeit auf vielen Rennstrecken bekannt. Außer dem bei einem tragischen Bergunfall im Jahr 1981 ums Leben gekommenen Frieder Hils sind alle auch heute noch eng mit dem RSpV 06 Schwenningen verbunden. So ist Manfred Hils nun schon 21 Jahre Erster Vorsitzender des Vereins. Helmut Hils unterstützt als Inhaber des Autohauses Helmut Hils als Sponsor den Verein nach Kräften. Und Werner Hils ist an vielen Wochenenden als Kampfrichter auf dem Zielwagen im Einsatz.
Bild: Manfred Hils
Heinz Müller
Weltmeister der Berufsstraßenfahrer 1952 in Luxemburg.
Deutscher Meister der Berufsstraßenfahrer 1953
Heinz Müller aus Schwenningen wird im Jahr 1952 in Luxemburg erster deutscher Straßenweltmeister der Berufsfahrer. Im Rennen über 280 km (Luxembourg-Luxembourg) siegt Heinz Müller (RFA) vor Gottfried Weilemann und Ludwig Hörmann (RFA).
Straßen-WM 1952
Luxembourg - Luxembourg - 280km
- MULLER, Heinz (RFA)
- WEILEMANN, Gottfried (CH)
- HORMANN, Ludwig (RFA)
- MAGNI, Fiorenzo (ITA)
- VARNAJO, Robert (FRA)
Ergebnisse Heinz Müller:
http://www.memoire-du-cyclisme.net/palmares/muller_heinz.php
Bild: Heinz Müller
Weltmeister der Berufsstraßenfahrer 1952
In den siebziger Jahren waren es dann vor allem die zwei Gebrüder Haller, die den RSpV 06 würdig vertraten. Der leider viel zu früh verstorbene Jörg Haller war über viele Jahre die treibende Kraft im Verein. Der dreimalige Württembergische Straßenmeister der Amateure war bis zuletzt auch noch bei den Senioren erfolgreich und stellte als Straßenfachwart und Initiator der Hobbyfahrergruppe seine Kraft in den Dienst des Vereins. Noch erfolgreicher als Straßenfahrer war sein jüngerer Bruder Rolf Haller, der sogar den Sprung ins Profilager wagte und als Berufsfahrer eine Etappe der Spanienrundfahrt gewinnen konnte und auch als Tour de France-Teilnehmer aufhorchen ließ.
Aktive Rennfahrer in den siebziger Jahren waren auch: Heinz Hugger, Jürgen Palmtag, Oskar Bleibel.
Bild: Jörg und Rolf Haller beim Kriterium in der Schwenninger Innenstadt.
Noch in den siebziger Jahren fanden in der Schwenninger Innenstadt Radkriterien mit großem Zuschauerinteresse statt. Die Rennstrecke verlief um die Uhrenfabrik Mauthe mit ihrem charakteristischen Rundbau. Das City-Rondell steht heute auf dem ehemaligen Mauthe-Grundstück und erinnert mit seiner Bauform an das einstige runde Gebäude der Schwenninger Uhrenfabrik.
Jörg Haller Dreifacher Württembergischer Straßenmeister Rolf Haller Württembergischer Straßen- und Bergmeister, Profi im Team Teka, Tour de France - Teilnehmer, Etappensieger der Spanienrundfahrt.
In den Achtzigerjahren griff dann bereits die zweite Hils-Generation nach dem Lorbeer. Kai Hils, der Sohn von Helmut Hils; Eric Hils, der Sohn von Frieder Hils und Thomas Hils, der Sohn von Manfred Hils traten für den RSpV 06 in die Pedale. Aktiv waren zu der Zeit u.a. auch Oskar Hentschel, Wilhelm Körfer, Norbert Broger, Thomas Grimm und Andy Münk. Auch in der Damenklasse hatte der RSpV 06 mit Claudia Borowy eine gute Fahrerin. Seit der Schüler- und Jugendzeit waren damals auch die zwei Gebrüder Sauser mit Rik Sauser und dem sehr erfolgreichen Eddy Sauser für den RSpV 06 am Start.
Bild: Straßenfahrer 1981 v.l.: Oskar Hentschel, Kai Hils, Jörg Haller, Andy Münk, Claudia Borowy, Wilhelm Körfer, Norbert Broger, Peter Honold. (Es fehlen Rik und Eddy Sauser)
Eddy Sauser war mehrere Jahre in der Oberligamannschaft des RSV Ebnet aktiv. Rik Sauser fuhr ebenfalls beim RSV Ebnet und später auch wieder als A-Fahrer für den RSpV Schwenningen. Andy Münk, der zuletzt als A-Fahrer in Diensten der LG Stuttgart stand, beendete 1997 seine aktive Laufbahn.
In den Jahren 2001 bis 2003 holte Nico Graf in der Jugend- und Juniorenklasse insgesamt vier Deutsche Meistertitel auf Bahn und Straße.
Bild oben: Nico Graf Deutscher Straßenmeister der Junioren im Jahr 2002 in Hildesheim.